Bildung für nachhaltige Entwicklung
BNE steht für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Entwicklung ist dann nachhaltig, wenn Menschen weltweit, gegenwärtig und in Zukunft, würdig leben und ihre Bedürfnisse und Talente unter Berücksichtigung planetarer Grenzen entfalten können. Eine solche gesellschaftliche Transformation erfordert starke Institutionen, partizipative Entscheidungen und Konfliktlösungen, Wissen, Technologien sowie neue Verhaltensmuster.
BNE befähigt Menschen zu einem zukunftsfähigen Denken und Handeln. Dabei stehen verschiedene Fragen im Vordergrund. Etwa: Wie beeinflussen meine Entscheidungen Menschen nachfolgender Generationen in meiner Kommune oder in anderen Erdteilen? Welche Auswirkungen hat es beispielsweise, wie ich konsumiere, welche Fortbewegungsmittel ich nutze oder welche und wie viel Energie ich verbrauche? Welche globalen Mechanismen führen zu Konflikten, Terror und Flucht? Oder was können wir gegen Armut tun?
BNE ermöglicht es allen Menschen, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle, nachhaltige Entscheidungen zu treffen.
Eine Bildung für nachhaltige Entwicklung sollte Schülerinnen und Schüler ermutigen und befähigen, sich aktiv um Belange zu kümmern, die sie etwas angehen. Besonders geeignet sind Verfahren, die zu einem selbstbestimmten Lernen führen und zu Partizipation befähigen. In freien Lernphasen widmen sich Schülerinnen und Schüler Aufgaben, deren Rahmen vorgegeben ist oder die sie sich im Idealfall selbst stellen. Bei gemeinsam geplanten Vorhaben (Projekten) sind sie für den Ablauf, ihren Anteil und das Ergebnis gemeinsam verantwortlich. Projektorientierter Unterricht verwendet einzelne Elemente eines Projekts, d. h., er knüpft ebenso an reale Lernsituationen an, behandelt Themen mehrperspektivisch und stellt fächerübergreifende Zusammenhänge heraus. Mancherorts kann es gelingen, dass sich die Kinder und Jugendlichen in einer offenen Zukunftskonferenz oder in einer konkreten Zukunftswerkstatt treffen, um ein gemeinsames Vorhaben zu planen und umzusetzen.
In der Natur-, Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsbildung werden bewusst und unbewusst Kompetenzen entwickelt, mit denen Menschen die Anforderungen des Lebens selbstbestimmt und als Teil einer Gemeinschaft meistern und dabei Mitverantwortung übernehmen für ihre soziale, kulturelle (durch den Menschen gestaltete) und natürliche Umwelt. Natur-, Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsbildung fokussiert auf den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen.
Durch diese Gemeinsamkeiten ist es ein neuer Ansatz, Natur-, Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsbildung zum zentralen Anliegen der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu erklären. Im Feld der Natur-, Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung überschneiden sich ökologische Fragen, ökonomische Problemstellungen und Aspekte sozialer Entwicklungen in der „Einen Welt“.
Eine wichtige Basis ist der verantwortungsbewusste Umgang mit Natur und Umwelt, der von den Kindern und Jugendlichen selbst erlernt werden muss. Wie bei jedem Lernen verknüpfen sie ihre Vorerfahrungen mit neuen Anforderungen und müssen Wissen, Verständnis und Haltungen letztlich selbst aufbauen.
Grundlegendes Prinzip ist es nicht etwa, nur wünschenswertes Umweltverhalten zu vermitteln oder mit moralischen Appellen Handlungsweisen aufzuzwingen. Zu den zentralen neuen Zielen von Natur-, Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsbildung und BNE gehört es vielmehr, Kinder und Jugendliche zu befähigen, dass sie altersangemessen aktiv am gesellschaftlichen Geschehen teilhaben (Partizipation) und es mitgestalten können (Gestaltungskompetenz). Damit ist die Natur-, Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsbildung auch ein Teil der politischen Bildung.
- Handlungsebenen
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- Familie, privates Umfeld
- Schule, Beruf
- Gesellschaft, Staat
- Globalität, Eine Welt
- Themenbereiche und Inhalte
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- Bedeutung und Schönheit der Natur, Artenvielfalt, Ökosysteme
- Natur und Kulturlandschaften
- Sicherung der Lebensgrundlagen
- Nachhaltige Entrwicklungim Verständnis der Bildung für nachhaltige Entwicklung
- Wege und Instrumente
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- Unterricht
- Schulleben
- Arbeitsgemeinschaft
- Außerschulische Lernorte
- AMethoden zur Förderung selbstbestimmten Lernens Umweltaudit
BNE und Umweltbildung teilen sich sowohl Methoden als auch Ziele bei der Vermittlung von Kompetenzen
Die Kinder und Jugendlichen sollen Verständnis für die vielfachen, wechselseitigen Abhängigkeiten zwischen Mensch und Umwelt erwerben. Die Entwicklung von problemlösendem, flexiblem Denken geht damit Hand in Hand. Sachwissen bleibt aber folgenlos, wenn die Schülerinnen und Schüler seinen Sinn für ihr persönliches Leben nicht erkennen, sich emotional nicht angesprochen fühlen und sich nicht in die Lage anderer versetzen können. Kreativer und ästhetischer Zugang zu Umwelt und Natur sind ebenso Säulen einer Bildung für Nachhaltigkeit. Natur-, Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsbildung hat also den ganzen Menschen mit seinem Gefühl, seinem praktischen Können und seinem Sachverstand im Blick. Dieser Aspekt der Bildung für nachhaltige Entwicklung ist nicht nur für Kinder, sondern auch für erwachsene Bürgerinnen und Bürger durch Natur-, Umwelt-, Klima- und Nachhaltigkeitsbildung leichter zugänglich.
Wenn Sie sich weitergehend über Bildung für nachhaltige Entwicklung informieren wollen finden Sie nachfolgend einige Ressourcen.